Mitgliederversammlung 2009

Über 60 Vereinsmitglieder waren der Einladung des Vorstandes zur ordentlichen Mitgliederversammlung gefolgt.

Der Vorsitzende des Vereins, Ralf Jung-König begrüsste die Anwesenden und stellte zunächst die Ordnungsmässigkeit der Einladung fest. Nachdem die Tagesordnung von den Anwesenden einstimmig angenommen wurde,  stellten sich die Vorstandsmitglieder zunächst noch einmal persönlich vor.

Im Anschluss wurde das Gründungsprotokoll des Vereins aus dem Jahr 2008 verlesen und von den Anwesenden einstimmig angenommen.

Rückblick

Für den Verein, welcher mittlerweile fast 250 Mitglieder zählt, wurden im abgelaufenen Jahr die erforderlichen Organisationsstrukturen geschaffen. Zudem wurden verschiedene erfolgreiche Kooperationen mit anderen Initiativen, hier insbesondere der Bürgerinitiative "Zukunft Holzheim‚Äù, aufgebaut.

Einen besonderen Höhepunkt der Vereinsarbeit stellten aber die Aktionen des vergangenen Jahres statt.

Die erste Aktion, die bereits eine breite Berichterstattung in der Presse sowie die Aufmerksamkeit der politischen Parteien des Stadtparlamentes (mit Ausnahme der CDU) auf sich gelenkt hat, war "Stock im Feld", bei welcher der Verlauf der Strecke um Blumenrod mit Plastikbändern sichtbar gemacht wurde.

Die folgende Aktion ‚ÄúDie Brücke im Kasselbachtal‚Äù, die Simulation der Brücke in der Eppenau mit roten Luftballons, wurde sogar vom Hessischen Rundfunk mit einem Beitrag in der Hessenschau vorgestellt.

Auch die Aktion "Lärm im Feld", die Simulation der erwarteten Geräuschbelastung durch den Verkehr, die in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative "Zukunft Holzheim‚Äù durchgeführt wurde, wurde von der Presse, aber auch von vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern verfolgt. Aufgrund des grossen Echos dieser Aktion sind Wiederholungen bereits in der Planung.

Der Kassenbericht wurde vom Kassenwart vorgestellt und ausführlich erläutert. Durch die Kassenprüfer wurde die Kasse als vollständig und die Kassenführung als ordnungsgemäss befunden.Die Entlastung des Vorstandes wurde beantragt und Antrag wurde einstimmig angenommen.

Ausblick

Der Vorstand teilte mit, dass aufgrund des letzten Planungsstandes und gemäss der Empfehlung des Gutachtens der Abschnitt zwischen der Holzheimer Strasse und der Zeppelinstrasse ohne einen Brücken-Übergang errichtet werden soll, um so die Beeinträchtigung des Vogelschutzgebietes durch die neue Umgehungsstrasse zu kompensieren. Diese Massnahme macht es erforderlich, dass die Stadt Limburg weitere Flächen zwischen der Zeppelinstrasse, dem Bauabschnitt Blumenrod 4 sowie der geplanten Trasse ankaufen muss, um für zusätzliche Ausgleichsflächen zur Naherholung zu sorgen (‚ÄúStadtpark‚Äù). Es wird geschätzt, dass der Stadt hierfür zusätzliche Ausgaben in Höhe von 3 Millionen Euro entstehen.

Durch Verlust der geplanten Bauabschnitte Blumenrod entsteht ein weiterer Schaden, da die Ausgaben für den Ankauf des Domänenlandes vor dem Jahr 2000 (in Höhe vom 17 Millionen Mark) nicht durch den Verkauf der Grundstücke kompensiert werden können. Laut Auskunft der Stadt Limburg sind diese zusätzlichen Aufwände nicht in der offiziellen Kostenschätzung für die Variante 1/1a enthalten, da diese nur Kosten enthalten muss, die vom Bund zu tragen sind.
Die tatsächlichen Gesamtkosten der Variante 1/1a sind daher deutlich höher anzusetzen als die bisherigen Schätzungen, nach denen diese Variante als kostengünstigste eingeschätzt wurde.

Ebenfalls in der Schätzung der Gesamtkosten nicht berücksichtigt sind die Wertverluste der Eigenheime in Blumenrod und Linter. Noch liegen keine konkreten Wertgutachten vor, nach Erfahrungswerten ist aber mit einem Wertverlust der Wohnhäuser von bis zu 30% für die Häuser ‚Äúin der ersten Reihe‚Äù zu rechnen, für die weiter zurück liegenden Häuser ist mit entsprechend geringeren Wertverlusten zu rechnen. Diese Wertminderungen ergeben sich hauptsächlich durch die zusätzlichen Lärm- und Schadstoffbelastungen, aber auch durch Schäden an der Bausubstanz, die durch das geplante Absenken des Grundwasserspiegels entstehen würden.

Aktuell wurde der Planungsumfang des Gesamtprojektes bereits erweitert, das  mittlerweile neben der Südumgehung und der Umgehung Holzheim auch die Aartalumgehung Flacht-Niederneisen sowie die Verlegung der B54 Richtung Diez umfasst.

Auch die Planungen der Mittelrheinbrücke in St.Goar sind weiter fortgeschritten, was die vom Verein bereits sehr frühzeitig dargestellte Ost-West-Verbindung (‚ÄúBrummipiste‚Äù) weiter konkretisiert. Zudem fordern mittlerweile Interessenvertretungen wie die IHK Koblenz mit Nachdruck die Schaffung dieser Verbindung für den Schwerverkehr, und auch im Mediationsverfahren des Flughafenausbaus Frankfurt/Main finden sich entsprechende Hinweise auf diese übergeordnete Verkehrsverbindung zwischen dem Osten Deutschlands über Limburg und eine Rheinüberquerung nach Hahn und darüber hinaus in den Benelux-Raum.

Was kann jeder Interessierte tun?

Jeder Bürger kann sich durch Leserbriefe, Pressemitteilungen und persönliche Überzeugungsarbeit in die öffentliche Diskussion um die Südumgehung einbringen, und insbesondere im kommenden Wahlkampf auf den Standpunkt der Stadt Limburg Einfluss nehmen. Vorgefasste Meinungen, die Südumgehung "sei bereits vom Tisch" oder "würde ja sowieso nicht gebaut werden", sind falsch und spielen den Befürwortern der Massnahme in die Hände. Die aktive Mithilfe aller zur Erreichung unseres gemeinsamen Vorhabens ist weiterhin notwendig, um das Projekt zu verhindern.

Weitere Informationen

07.04.2010
Gegner der Südumgehung bekommen Oberwasser

Bei seiner Jahreshauptversammlung blickte der Verein "Keine Südumgehung" auf 2 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück. Ein wesentliches Arbeitsergebnis ist, dass die Vorlage Trassenvorschlags an das Bundesverkehrsministerium nun schon um zwei Jahre verzögert werden konnte.

26.03.2010
Umgehung wird sehr viel teurer

Auf der Jahreshauptversammlung präsentiert der Verein "Keine Südumgehung Limburg e.V." die neuesten Informationen zum geplanten Umgehungsprojekt. Nach Einschätzung des Vereins werden die Kosten der Umgehung deutlich höher liegen als derzeit von den Planern geschätzt. Statt der geschätzten 40 Millionen Euro muss mit Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro gerechnet werden. Diese Kostensteigerung wird durch den hohen Grundwasserstand im Trassenbereich verursacht, der bisher in den Gutachten nicht berücksichtigt wurde. Erst auf Nachdruck des Vereins hat das ASV den Wasserspiegel mittels vier Bohrungen gemessen.