Beschreibung der Umweltauswirkungen sowie geeigneter Vermeidungs- und Verminderungs-Massnahmen.
In Deutschland gibt es Strassen, die als Transportkorridore eine überregionale Bedeutung haben. Das sind für die Nord-Süd-Richtung zum Beispiel die A3, die A5 oder die A61. Auf diesen Strassen werden jährlich Millionen von Tonnen Fracht bewegt.
In der Region zwischen Giessen, Siegen, Koblenz und Mainz gibt es jedoch keine solche Ost-West-Verbindung. Um aus dem Osten Deutschlands zum Flughafen Hahn oder nach Luxemburg zu gelangen, muss man entweder über Giessen und Limburg nach Koblenz und dann weiter auf der linksrheinischen Autobahn, oder über Frankfurt, Wiesbaden/Mainz und Bingen fahren. Von einigen Politikern und der IHK aus Rheinland-Pfalz wurde in der Vergangenheit wiederholt eine verbesserte Verbindung zwischen Luxemburg, dem Flughafen Hahn und der Mitte Deutschlands gefordert, um die Anbindung der lokalen Wirtschaft zu fördern.
Ein Neubau von Autobahnen, wie etwa die geplante Weiterführung der A 48 von Luxemburg über Koblenz und das Dernbacher Dreieck bis nach Giessen, ist aufgrund der schwierigen Genehmigungsverfahren nicht umsetzbar. Eine Alternative besteht darin, durch den Ausbau vorhandener Strassen herzustellen eine Ost-West-Verbindung herzustellen. Die Planungen dazu werden kommunal als "Ortsumgehungen" bezeichnet. Im Regionalen Raumordnungsplan Rheinland-Pfalz für Mittelrhein-Westerwald sind eine ganze Reihe solcher Planungen eingezeichnet. Eine Abbildung dieses Plans finden Sie in unserer Broschüre "Die Brummi-Piste Hahn - Aartal - Limburg" aus der Reihe "Schon gewusst?". Während viele Planungen für Ortsumgehungen schon weitgehend vorangetrieben wurden, fehlen noch wichtige Teilstücke:
Der Ost-Anschluss ab Zollhaus ist derzeit über eine Reihe von Ortsumgehungen geplant, darunter die Aartal-Umgehung Flacht-Niederneisen, die Umgehung Holzheim und die Südumgehung Limburg.
Das Verkehrsvolumen eines solchen Ost-West Transportkorridors ist mit dem Verkehr der auf der A61 vergleichbar. Auf der Höhe von Emmelshausen wird die A61 nach Angaben der Autobahnpolizei durchschnittlich von 55.000 Fahrzeugen am Tag, davon 15.000 LKW, befahren. Es gibt auch Teilstücke mit 70.000 Fahrzeugen am Tag. Dieses Verkehrsvolumen ist im Endausbau auch für das Gesamtprojekt "Neubau einer Umgehung Limburg-Diez, Holzheim mit einer Umgehung Flacht und Niederneisen im Zuge der B 54" denkbar, insbesondere dann, wenn diese Ost-West-Verbindung vom Schwerverkehr ohne Mautgebühren genutzt werden kann.
Dass an diesem länderübergreifenden Gesamtprojekt konkret gearbeitet wird, zeigt auch der Ausbau der B50 "Hochmoselübergang", mit dessen Bau im Jahr 2009 begonnen wurde.
Auf der Website des Landes Rheinland-Pfalz heisst es dazu: "Die Hochmoselbrücke ist dabei nur ein kurzes Stück eines Grossprojekts, nämlich der Fernstrassenverbindung, mit der die belgischen und niederländischen Nordseehäfen sowie die belgischen Ballungsräume mit dem Rhein-Main-Gebiet verbunden werden. Zu dieser Fernstrassenverbindung gehört die bereits 2002 fertiggestelle A 60 von der belgischen Grenze bis zur A 1 bei Wittlich."